Projekt Fokker D7


Schweizer Luftwaffe 
Projekt Fokker D7 html 1f1205a7

Original Daten

Bauart: 1 stielig, Rumpf, Steuerflächen und Ruder Stahlrohrkonstruktion, Stoff bespannt, Holztragflächen mit Stoffbespannung
Abmessungen: 
Spannweite 8,90 m, Länge 6,950 m, Höhe 2,75 m
Leergewicht: 680 kg, Zuladung 254 kg, max. Abfluggewicht 934 kg
Triebwerk:

Mercedes D-lll
Entwicklungsfirma: Daimler-Benz AG, Untertürkheim, D
Hersteller: Daimler-Motorenbau, Stuttgart, D
Typ: flüssigkeitsgekühlter 6-Einzelzylinder-, 4-Takt-, Standreihenmotor, Doppelvergaser, Schwingungsdämpfer
Zylinderbohrung 140 mm; Kolbenhub 160 mm; Hubvolumen 14,78 l; Verdichtungsverhältnis 5,8:1; Aufladung: keine; Volldruckhöhe: Meereshöhe- Nennleistung 160 PS bei 1400 U/min
ProjektFokkerD7-Motor

Propeller:

2-Blatt, Schichtholz, Typ «Axial», D = 2,80 m, S = 2,05 m

Ausrüstungen:

1932 mit Pilotenfallschirm «Salvator» ausgerüstet

Bewaffnung:

Fl-Mg, Schussbahn durch Propellerebene, Schussauslösung mit Motor synchronisiert

Flugleistungen:

Höchstgeschwindigkeit 185 km/h Steigleistung 6,5 m/s Gipfelhöhe 6'000 m Flugdauer 2 Std. 15 Min. Reichweite 350 km
Flächenbelastung Fokker D.VII:...............28.5 kg/sq.m.

 

Geschichte
608 und 609 Fokker D-VII 1920
Ein Schreiben der Generalstabsabteilung des Militärdepartements vom 14.03.1921 taxierte den Fokker D-VII «als den für Schweizer Verhältnisse am besten eignenden Kampfeinsitzer». Bereits im Jahr 1920 beschaffte sich die Schweizer Fliegertruppe zur Evaluation diese zwei unbewaffneten Exemplare mit den taktischen Nummern 608 und 609 über private Makler. Sie erhielten eine Bewaffnung sowie ein Zielfernrohr vom Typ «Colimateur». Eine dieser Maschinen gehörte früher dem seit Juni 1916 in der noblen Horgner Villa Seerose residierenden Reinhold Wilhelm Becker. Der schwerreiche Industrielle aus Hannover liess sich vom bekannten Aviatikpionier Alfred Comte zum Akrobatikpiloten auf der Fokker D-VII ausbilden.

609 Fokker D-VII
Diese Maschine war eine bei den Ostdeutschen Albatros-Werken GmbH in Schneidemühl (heute Pila in Polen) gefertigte Fokker D-VII (OAW) und gelangte am 20.03.1920 zur Fliegertruppe.

615 bis 624 Fokker D-VII 1922
Diese 10 fabrikneuen Maschinen kaufte der Schweizer Aviatikpionier Alfred Comte für die Schweizer Fliegertruppe in Belgien, wo die Maschinen eingelagert waren. Belgien erhielt die Flugzeuge vom deutschen Kaiserreich als Reparationszahlungen. Bereits im Frühjahr 1921 wurden die Fokker D-VII nach der Schweiz überführt und bei den Eidgenössischen Konstruktionswerkstätten in Thun einer umfangreichen Instandsetzung unterzogen. Sie gelangten zwischen dem 02.09.1922 und dem 13.03.1923 zur Ablieferung. Die Fokker D-VII war das beste deutsche Jagdflugzeug des Ersten Weltkrieges und der wohl weltweit modernste Jäger des von 1914 bis 1918 dauernden Waffenganges. Die Schweizer Flugzeuge stammten teilweise ursprünglich aus deutschen Kriegsbeständen, während die restlichen vom Flugzeugwerk Comte nach gebaut wurden. Die meisten wurden von einem Mercedes-Motor von 160 PS angetrieben, doch waren die Nr. 622 bis 624 anfänglich mit einem B.M.W. 3a von 185 PS ausgerüstet. Die letzten D-VII wurden erst 1941 ausser Dienst gestellt.

625 bis 630 Fokker D-VII 1925
Im Frühjahr 1924 wurden der in Oberrieden am Zürichsee domizilierenden «Alfred Comte Schweizerische Flugzeugfabrik» fünf ebenfalls in Belgien einlagernde Fokker D-VII in Aussicht gestellt. Mit dem Import von schliesslich sechs Flugzeugen (625-630), die Comte diesmal selber Instand setzte, waren die Fliegertruppen in der Lage, eine erste Jagdstaffel samt den dazugehörigen Reserveflugzeugen mit diesem Muster zu besetzen.

631 Fokker D-VII 1926
Bereits Anfang 1920 erwarb der Schweizer Militärpilot Karl Högger in Berlin diese Maschine, die anschliessend die Schweizer Zivilimmatrikulation CH-46 erhielt. Die «Alfred Comte Schweizerische Flugzeugfabrik» hat das Flugzeug im Dezember 1921 übernommen, von Grund auf überholt und anschliessend an den auf Schloss Hilfikon residierenden Major Hermann Nabholz von Grabow verkauft. 1926 hat dann die Schweizer Fliegertruppe die ehemalige CH-46 mit der taktischen Nummer 631 in ihren Bestand integriert. Zehn Jahre später schenkte die Eidgenossenschaft diese Fokker D-VII der zu Beginn der Olympischen Spiele im Sommer 1936 eröffneten Deutschen Luftfahrtsammlung in Berlin. Am 31.12.1936 überführte der hoch dekorierte Weltkriegsflieger Ernst Udet die silberfarbene Maschine mit den deutschen Kennzeichen D-EIRA nach Berlin.

632 bis 639 Fokker D-VII 1929
Die allerletzten auf der Welt gefertigten Fokker D.VII stammten vom Zürichsee. Erbaut hat sie das Oberrieder Flugzeugwerk von Alfred Comte für die Schweizer Fliegertruppe, die dringend Trainingsflugzeuge benötigte. Weder Comte noch die Eidgenossenschaft zahlten Lizenzgebühren für diese acht Doppeldecker. Die ersten zwei Maschinen erhielten am 01.11.1929 den Segen der KTA, die letzte stiess am 30.12.1929 zu den Luftstreitkräften. Drei dieser Fokker D.VII gingen zu Bruch, die verbliebenen fünf wurden zwischen Januar und November 1941 ausser Dienst gestellt.