Catalina PBY-5A

Das Original
Durch die US-Flugzeugfirma Consolidated wurden von 1936-1945 ca. 3280 Einheiten in diversen Ausführungen und eine unbekannte Anzahl während des 2. Weltkrieges gebaut.
Während des Krieges wurde die Catalina hauptsächlich zur Bekämpfung von U-Booten mittels Seebomben und Torpedos eingesetzt. Nach dem Krieg verwendeten mehrere Airlines dieses zuverlässige Flugzeug im Linien- und Charterbetrieb mit 14-28 Passagiersitzen. Heute fliegen immer noch ca. 100 Stück und werden von ihren Eigentümern liebevoll gepflegt.
Die Catalina hat eine Spannweite von 31.70 m und eine Rumpflänge von 19.46 m. Sie war mit den bewährten 14-Zylinder Doppelsternmotoren R-1830-92 mit 1200 PS Leistung von Pratt & Whitney ausgerüstet.

Das Model
Massstab 1:15
Spannweite mit hochgeklappten Stützschwimmern: 2113 mm
Rumpflänge: 1297 mm
Flügelfläche: 63 dm2
Fluggewicht mit 2 Akkus 2200 mAh 4S 40/80C: 6280 g
Motoren: 2x Turnigy SK3-3536-1050 KV
Start-Drehzahl: 11‘600 UPM (15 sec)
Propeller: Master Airscrew 9“x7“ (3-Blatt), gegenläufig
Regler: 2x Turnigy Trust 45A SBEC
Flugzeit: 4-7 Min

Baubeschreibung
Vor Jahren schenkte mir mein Vereinskollege Remo eine Kartonschachtel voller Balsa- und Sperrholz, einem weiss eingefärbten GFK-Rumpf, Styropor-Kerne für Flügel und Höhenleitwerk und einem Beutel mit Metallteilen. Das Projekt reizte mich, wollte ich doch schon länger ein Modell eines Amphibiens für Land- und Wasserbetrieb bauen.
So wurde als erstes das gefederte Hauptfahrwerk „konstruiert“. Wie das funktioniert sieht man wenn die Bilder Nummer 1-6 schnell durchklickt werden. Der Mechanismus des Bugfahrwerkes ist im Prinzip eine schon mehrfach bewährte Konstruktion eines Seglerfahrwerkes.
Also erstellte ich mit den Dreh- und Fräsmaschinen aus Alu, Stahl, Bronze und CFK die 2 etwas komplizierteren Hauptfahrwerke. Das beim Einfahren sich selbst neutralisierende Bugfahrwerk war dann einfacher herzustellen. Die Hauptfahrwerke sind zwischen 2 fest eingeharzten Sperrholzspanten gelagert. Diese 2 Spanten bilden einen Schott. Da durch die Fahrwerkschächte unvermeidbar Wasser in diesen Schott dringt ist dieser mit möglichst viel Styropor ausgefüllt. Das eingedrungene Wasser fliesst nach dem Abwassern durch ein am tiefsten Punkt gebohrtes kleines Loch wieder ab. Das Bugrad ist in einem abgedichteten Sperrholzschacht gelagert. Hier eingedrungenes Wasser kann durch den kleinen Spalt der Bugradtore ebenfalls abfliessen. Alle Achsen und Wellen der Fahrwerke sind mittels „Boots-Wasserfett“ und Flachscheiben abgedichtet.
Auch das aus-/einfahrbare Wasser-Ruder ist in einem gleichartigen Schacht montiert. In der Badewanne wurde das alles getestet und hat schon mal bestens funktioniert!
Die beiden Stützschwimmer an den Flügelenden werden je mittels einer leichten „Servoless“-Fahrwerks-Mechanik rauf und runter gefahren.
Gegenüber dem Original hat meine Catalina ausser dem Wasser-Ruder noch gegenläufige Motoren und Landeklappen. Diese sind als 4-fach Spreizklappen ausgebildet und reichen vom Rumpf bis zu den Querrudern.
Alle Elektrik- und Elektronikteile sind mindestens 4 cm über der Wasserlinie eingebaut.

Weitere Details sind aus den Bildern ersichtlich.

Fliegen
Der erste Flug endete schon 2 Sekunden nach einem 15 m langen Startlauf im zum Glück sehr weichen Wiesenboden! Der Schwerpunkt in der (maschinengeschriebenen!!) „Bauanleitung“ stimmte nicht. Ausser einem abgebrochenen Stützschwimmer und 2 gebrochenen Flügel/Rumpf-Nylonschrauben ist zum Glück nix passiert.
Daheim den Schwerpunkt ausgemessen und siehe da: Er lag bei sagenhaften 33% mittlerer Flügeltiefe, und das bei einem Clark-Y ähnlichem Profil! Also 150 g Blei in die Schnauze und der Schwerpunkt liegt nun bei 25% mittlerer Flügeltiefe. Die Reparatur des Schwimmers war kein Problem und schnell erledigt. Nach 3 Tage war die Catalina wieder startbereit und überwinterte dann aber im Hangar.
Die weiteren Flüge diesen Frühling verliefen ohne grosse Probleme und ohne jegliches Trimmen auch bei ausgefahrenen Landeklappen. Allerdings ist dieses Modell bedingt durch die kleine Spurweite und dem kurzen Rumpf mit dem relativ hohen Seitenleitwerk seitenwindempfindlich.
Beim Wasserflug fällt das aber nicht ins Gewicht da normalerweise immer gegen den Wind gestartet und gelandet wird. Also bin ich gespannt wie sich das Ding nächstens auf dem Baldeggersee wohlfühlt!?!

Funktionen
- Höhenruder
- Querruder
- Seitenruder mit Bugradsteuerung (separate Servos)
- Landeklappen
- aus-/einfahrbare Stützschwimmer
- aus-/einfahrbares Wasserruder
- abschaltbare Differenzial-Motorendrehzahl li/re mit Seitenruder kombiniert

April 2018 Sepp Häfliger