Baubericht P-47 Thunderbolt mit Eigenbau-Bordanlasser

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Schon längere Zeit lag ein 15 cm3 OS-91 Surpass gut konserviert in meiner "Krabbel-Kiste". Der Modellflugzeug-Hersteller Top Flite hat einen dazu passenden Warbird P-47 als ARF Bausatz im Programm.

Nun denn, das Ding bei Amsler Ueli bestellt und 14 Tage später abgeholt. Leider wurde beim Auspacken ein Transportschaden festgestellt: Das Seitenleitwerk war abgebrochen. Die Reparatur war kein Problem und Ueli lieferte innert einer Woche kostenlos originales Folienmaterial in den 2 verschiedenen Farben, und das in ganzen Rollen!

 

Zügig (aber nicht Hugos Tempo!) ging der Bau weiter:

  • Servo-Rahmen herstellen und einpassen
  • Fahrwerklagerung in den Flügeln verstärken
  • Fahrwerke modifizieren (passten nicht in die Flügel)
  • Leitwerk anpassen, mit Rudern versehen und verharzen
  • Ruderhörner montieren
  • Ruder mit Gestängen und Servos verbinden (Originale Plastik-Gabelköpfe durch metallene ersetzt)
  • Erste Schwerpunkt-Wägung: Das Ding ist hecklastig
  • Also den noch vorhandenen Eigenbau-Starter aus FEMA Teilen anpassen und montieren
  • Jetzt gehts ohne Blei in der Schnauze und der SP liegt genau bei den empfohlenen 105 mm hinter der Flügelvorderkante
  • Den Uralt-Motor 48 Stunden in Petrol eingelegt, ausgeblasen, gut mit Einlaufsprit vorgeölt, auf den Teststand montiert und eine halbe Stunde laufen lassen
  • Den bewährten OS in die P-47 montiert und den Auspuff "Unterputz" mit 2 Stück 90°-Krümmern angepasst
  • 400 cm3 Tank eingebaut (reicht für gut 20 Minuten gemischtes Fliegen!)
  • Sternmotor-Attrappe herstellen, mit den nötigen Aussparungen versehen und in die Haube geharzt
  • Cockpit-Ausbau erstellt und ein GI-Pilot eingepasst
  • 8 Kanonen in die Flügel montiert
  • Die ganze Folie mit einem 200° C (!) heissen Bügeleisen nachbügeln (hatte Falten wie ein 150-jähriger Greis!)
  • Noch 5 Stunden lang Aufkleber ausgeschnitten und montiert
  • Nach genau 2 Wochen Bauzeit am 19. Oktober 2014 der Erstflug auf unserem Flugplätzli.

Diese P-47 hat fantastische Langsamflug-Eigenschaften, aber ein etwas schwieriges Startverhalten (oder wars doch der Seitenwind von links?). Bei Vollgas gehts jedenfalls ab wie ein echter Fighter!! Und das mit nur einem 15 cm3 -Methanoler! Jedenfalls genügt für ein vorbildähnliches Fliegen maximal Halbgas! Und das Flugbild: einfach geil!!!

Daten der P-47:
Spannweite: 1600 mm
Rumpflänge: 1420 mm
Gewicht. 4950 g (Tank voll)
Flügelfläche: 46.5 dm2
Flächenbelastung: 106.45 g/dm2
Motor: OS-91 Surpass 15 cm3 (max. 1.6 PS)
Propeller: Graupner Super Nylon 13.5x8"
Starter: Eigenbau aus FEMA-Parts mit Glühautomatic (erhöhtes Startglühen und Glühen von Leerlauf bis 1/4-Gas)
Fernsteuerung: Futaba FX-32 mit 8-Kanal R7008SB- Telemetrie-Empfänger (2.4 GHz)
Servos: 2x Quer, 1x Höhe, 1x Seite, 2x Landeklappen über Y-Kabel, 1x 180° Fahrwerkservo, 1x für Starter-Mikroschalter

Noch vielen Dank für die Fotos an Felix und das "Starter-Filmli" an Nicolas vor dem Erstflug.
Sepp Häfliger

Glocknerhof 2020