Baubericht Bellanca Super Decathlon

im M 1 : 2,8 von Grupp oder wie kann ich einen 3W 140ib sinnvoll weiterverwenden…

Nach längerer Trauerphase über den Verlust meiner fliegenden Fehlinvestition durch technischen Defekt, haben ausgiebige Spaziergänge über die Felder in der freien Natur dabei geholfen, den Kopf frei zu bekommen und den Blick vom Vergangenen wieder in die Zukunft zu richten.

image001 Bald freundete ich mich, trotz anfänglicher Abneigung und Bedenken, immer mehr mit dem Gedanken an, den von Hugo empfohlenen Zehnkämpfer zu erwerben.
Der Super Zehnkämpfer von Bellanca ist ja nicht wirklich der Hingucker, (meine persönliche subjektive Meinung) aber die modifizierten Proportionen der Decathlon von Walter Grupp, welche das Schleppen begünstigen sollen, machen das Erscheinungsbild doch wesentlich geschmeidiger.
Ein paar Telefonate benötigte es aber schon bis ich das gute Stück direkt beim Hersteller abholen konnte.
Ein Sonntagsausflug in den grossen Kanton und die Anleitungen so direkt vom Spezialisten eingeholt.

Schau emol, des mache mer esoo…

…und do muscht ganz guet uufbasse, sonscht…
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neiii! …doch ned esoo…

guggemol, I zeig’s dir noemol…
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und jetz koi dumme Froge me, gell…

Baupläne oder Anleitungen gibt es nicht, dafür aber unzählige Säckchen mit Schrauben und Kleinteilen und auch bereits einen Thread im Internet-Forum über den Bau des Vogels.
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Da dies nicht die erste Bella war welche Walter in einen PW reinpferchte, ging die P(l)ackerei fix von Statten. …do geht au no was rei….


Na also, basst scho, alles drinn.
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Herausforderung bei meinem Exemplar war nun erstens bei Hugo einen Termin zu kriegen (dies war der schwierige Teil) und dann das Verbauen des 140er Boxers von 3W welcher etwas grösser und schwerer ist als der für die Bella vorgesehene DLE 111.

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Das Mehr-Gewicht des 140er’s, kommt beim Einbau gelegen. Anstelle alles kompromisslos nach Vorne bauen zu müssen, konnten wir grosszügig mit dem Platzangebot in der Rumpfmitte spielen.
Vergaser Ansaugung ist nicht mehr direkt nach unten, sondern mittels 90° Krümmer von 3W direkt aus dem Rumpf. Hugo hat da einen kleines GFK Rohr als Verlängerung geharzt und das passt genau zwischen die zwei Schalldämpfer-Tunnels. Abdichtung erfolgt mittels spezial Gummi-Manschette (doppelter Fahradschlauch).

 

Das Original-Haupt-Fahrwerk besteht übrigens aus hochlegiertem A-Lei (nicht zu verwechseln mit B-Lei) oder einfacher gesagt, aus chinesischem Pfannendeckel Alu und hat die Eigenschaften von Blei „light“. Sieht aus wie Alu aber lässt sich formen wie Blei.

Also Austausch gegen deutsche GFK Wertarbeit von KHK…  …wurde freundlicherweise direkt von Walter nachgeliefert.

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Hugos CFK-Künste waren dabei gefragt und gefordert. Im gleichen Arbeitsgang wurde auch die Aufnahme für die Flügelstreben anstelle aus drei Aluteilen, durchgehend aus GFK eingebaut. Ich wusste gar nicht, dass unser lieber Hugo ein dermassen blumiges Vokabular für minderbemittelte Konstrukteure hat. Dabei gaben die sich doch bestimmt viel Mühe und haben es nur nicht ganz geschafft.


Die Haupt-Holm-Aufnahme wurde wie im Forum empfohlen mit CFK ummantelt und verstärkt.

Die Spantem um die Schleppkupplung wurden ebenfalls nachgeharzt.
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Die Höhen- und Seiten-Leitwerk-Verspannung wurde von Hugo kurzerhand durch CFK Rohre ersetzt. Kabel sind „än Saich zum Amache“ und machen beim Transport nur die Bespannung kaputt. Eigentlich logisch.

Bremsklappen-Scharniere wurden anstelle der Original Scharniere durch die Scharniere von Graupner ersetzt um eine Fowler-Flaps Wirkung zu erreichen. Nach langem Probieren wurde ein Achs-Versatz von 6 mm aus der Mitte festgelegt.
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Die Anlenkhebel für die restlichen Ruder wurden durch GFK ersetzt. „isch halt eifach besser“, meint er.

Stecker-Orgie für die Flügel.
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Einbau der Steuerung und Akku war extrem schwierig, da soviel Platz vorhanden war dass man sich nicht entscheiden konnte wohin mit dem Zeugs. Sogar die Schraubenkiste hat Ihren Platz gefunden.


Im Hintergrund ist die Schalter und Stromeinheit für den Bugscheinwerfer zu sehen.
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Hauptholm und Holme für das Höhenleitwerk, wer hat nicht schon mal eines zuhause vergessen? Also rein in den Rumpf, denn so bleibt’s immer zusammen.

Kabelbaum wie ein „Grosser“. Unten sieht man die Halterung für die Steckungsrohre des Höhenleitwerkes.
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Krasser Gegensatz! Das ganze Flugzeug ist ein Überding in sich und dann kommt am Schluss ein Bonsai Spornrad mit Shock-Flyer Dimensionen drann. Das wird später noch ausgetauscht.

Auf unnötigen Schnickschnack wie aerodynamische Verkleidungen beim Übergang von Fahrwerk und Streben zum Rumpf welche beim Aufbauen nur stören und nach 10 Landungen eh nur noch rumlottern wurde von Hugo bewusst verzichtet. (seufz)
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Soweit so gut.

Hmmm, naja…
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Motor läuft super und erst noch ohne Vibrationen. Fingernagel-Test bestanden.

…zägg, en Entscheid. Alles geht, alles passt, sogar der Wind. Also gab’s keine Ausreden mehr. Hugo fackelt nicht lange.
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Ohne Worte…

Zum Geniessen…
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Und alles wieder heil am Boden.

Mega-Häppy!!!
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